Dass der Chinaböller von damals schon längst nicht mehr ist, was er einmal war, das haben bereits viele von uns bemerkt. Doch woran liegt es? Gern erinnern wir uns an die glorreichen 70er oder 80er Jahre zurück, in denen die Böller noch dickwandige, lange graue Lunten hatten, herrlich nach Schwarzpulver rochen und neben einem wunderbar dumpfen Knall auch noch ein reines Konfetti hinterließen.
Was ist geschehen? Ein besonders akribischer Sammlerfreund aus den Niederlanden (kanonslagen.com) hat sich ein paar "alte Schätze" sowie die neuere Ware etwas genauer angeschaut. Das Ergebnis ist erschreckend. Im ersten Bild sehen wir zunächst einen waschechten, alten Chinaböller aus der guten alten Zeit:
Wie zu sehen ist, ist der Böller nahezu randvoll mit Pulver befüllt und besitzt eine sehr dichte Wandung. Die lange Schwarzpulverseele ist hier sehr gut zu erkennen. Vorne und hinten ist der Böller gekrempelt und besitzt keinerlei mineralischen Dämmstoffe bzw. Lehm oder Klebstoff.
Das nächste Bild zeigt die weitere Entwicklung der Chinaböller-Bauweise von 1995-2005. Die extremen (negativen) Entwicklungen liegen auf der Hand:
Die Petarde von 1995 hat zwar noch eine ordentliche Wandung, besitzt aber aber bereits oben eine Gipsverdämmung sowie die im Volksmund unter dem Namen "rote Pest" bekannte Tonverdämmung unten. Bei den anderen beiden Objekten ist mit jedem weiteren Abstand von 5 Jahren zu erkenne, wie sowohl Pulverkammer als auch Wandungsdicke nahezu bis in die Unkenntlichkeit zusammenschrumpfen. Ein satter Knall inklusive Schnipseleffekt ist durch eine derartige Sollbruchstelle des "Böllers" leider nicht mehr erreichbar und erklärt somit das Armutszeugnis des heutigen Angebots von China-Knallware.
Das letzte Bild zeigt nochmals abschließend den direkten Vergleich zwischen zwei Böllern, die alterstechnisch genau 25 Jahre auseinander liegen:
Jener kleine Einblick in das Herz der Chinakracher soll uns allen erklären, was im Laufe der letzten Jahre passiert ist und warum die heutigen Chinaböller schlichtweg keinen Spaß mehr machen.
Ein Grund mehr, sich an den guten alten Stücken zu orientieren und dem nostalgischen Böllern zu fröhnen!
(Bildquelle: kanonslagen.com)
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